Voraussetzungen für eine Promotion
Unabhängig davon, für welche Promotionsart Sie sich entscheiden, müssen Sie einige formale Voraussetzungen erfüllen, die in der TUM Promotionsordnung festgelegt sind. Neben den formalen Anforderungen an Ihren Hochschulabschluss, ist das Finden einer Betreuerin oder eines Betreuers für Ihre Dissertation der wichtigste Schritt in Ihrer Bewerbung.
Hochschulabschluss
Voraussetzung für eine Promotion an der TUM ist ein überdurchschnittlich abgeschlossenes Studium (Master, Diplom oder Magister) an einer Universität, eine gleichwertige Staatsprüfung oder eine Masterprüfung an einer Hochschule für Angewandte Wissenschaft in Deutschland. Bewerberinnen und Bewerber mit einem ausländischen Hochschulabschluss, die an der TUM (und in Deutschland) promovieren wollen, müssen nachweisen, dass ihr Abschluss in dem Land, in dem sie den Masterabschluss erworben haben, unmittelbar zur Promotion berechtigt und mit einem deutschen akademischen Hochschulabschluss (Diplom, Magister, Staatsexamen oder Master) vergleichbar ist.
Eine überdurchschnittliche Leistung liegt vor, wenn das Studium mit der Gesamtnote von mindestens 2,5 oder mindestens mit dem Prädikat „gut bestanden“ abgelegt wurde. Bewerberinnen und Bewerber mit einem ausländischen Hochschulabschluss können selber unverbindlich ihre Abschlussnote mit der Bayerischen Formel berechnen. Diese Berechnung dient ausschließlich für die erste eigene Orientierung und ist keine verbindliche Berechnung!
Über die Anerkennung Ihres Hochschulabschlusses entscheidet immer die zuständige TUM School.
Bitte beachten Sie, dass an der TUM keine “Fast-Track Promotionsprogramme” angeboten werden. Eine Promotionszulassung mit nur einem Bachelorabschluss ist daher nicht möglich.
An der TUM wird erst über eine mögliche Anerkennung Ihres (ausländischen) Hochschulabschlusses für die Promotionszulassung entschieden, nachdem Sie bereits eine Professorin bzw. einen Professor an der TUM gefunden haben, die/der Ihre Dissertation betreut. Eine Vorprüfung, ob Ihr Masterabschluss als gleichwertig anerkannt werden kann, ist nicht möglich.
Sprachkenntnisse
Die Promotion an der TUM erfordert sehr gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift. Zwar gibt es i.d.R. keine vorgeschriebenen Mindestpunktwerte in den einschlägigen Tests (IELTS, TOEFL, etc.), Bewerberinnen und Bewerber sollten jedoch in der Lage sein, beim Bewerbungsgespräch mit der Betreuerin oder dem Betreuer fließend über Ihr Themengebiet zu sprechen.
Deutschkenntnisse sind von großem Vorteil, nicht zuletzt beim Zurechtfinden in München und Umgebung.
Eine/n Dissertationsbetreuer/in finden
Jede Doktorandin und jeder Doktorand an der TUM hat eine Betreuungsperson (sog. Doktormutter bzw. Doktorvater). Die Suche nach einer Betreuerin oder einem Betreuer, die oder der Ihre Promotion begleitet, ist der daher ein wichtiger Bestandteil der Bewerbung für eine Promotion an der TUM. Die Suche nach einer Doktormutter bzw. einem Doktorvater ist der erste Schritt der Promotionsbewerbung an der TUM. Haben Sie keine/n Betreuer/in für Ihr Forschungsvorhaben gefunden, können Sie leider nicht an der TUM promovieren.
Idealerweise beginnen Sie die Suche nach einem Betreuer oder einer Betreuerin mit Kontakten an der TUM, die Sie vielleicht schon während Ihres Masterstudiums, auf einer Tagung, einem Symposium oder in einem anderen akademischen Kontext kennen gelernt haben. Ein guter Anfang ist es auch, sich zu erkundigen, ob Professorinnen bzw. Professoren an Ihrer Heimatuniversität Kontakte zu TUM-Professorinnen und Professoren haben. Wenn Sie keine Kontakte zu TUM-Professorinnen oder Professoren haben, können Sie Ihre Suche auf der Website der jeweiligen TUM-School in Ihrem Forschungsgebiet beginnen. Hier finden Sie eine Übersicht über alle Lehrstühle, Forschungsgruppen und Professorinnen/Professoren sowie deren Forschungsschwerpunkte, laufende Forschungsprojekte und Publikationen. Suchen Sie nach Professorinnen/Professoren mit einem Forschungsschwerpunkt, der zu Ihrer Ausbildung, Ihrer Berufserfahrung und Ihren Forschungsinteressen passt! Ein guter Ausgangspunkt ist die Überprüfung der Publikationsliste und der Konferenzbeiträge/Vorträge der betreffenden Forschungsgruppe/des betreffenden Lehrstuhls, um festzustellen, ob die aktuellen Forschungstätigkeiten mit Ihren Forschungsinteressen übereinstimmt.
Unsere TUM Schools sind stark interdisziplinär ausgerichtet, und viele Themen (z.B. Robotik) werden von mehreren Schools aus unterschiedlichen Blickwinkeln und Forschungsperspektiven behandelt. Werfen sie daher auch einen Blick auf die laufende Forschung in anderen TUM Schools.
Bitte denken Sie daran, dass die Wahl Ihrer Betreuerin/Ihres Betreuers auf fachlichen Anforderungen und persönlicher Kompatibilität beruhen sollte. Ihre Betreuerin/Ihr Betreuer wird nicht nur Ihre formale Prüferin/Ihr formaler Prüfer am Ende der Promotion sein, sondern auch ein/e enge/r persönliche/r Mentor/in, Arbeitskollege/in und/oder Vorgesetzte/r für die nächsten 3-5 Jahre. Daher sollten Sie versuchen, potentielle Betreuerinnen und Betreuer nach Möglichkeit persönlich kennenzulernen (z.B. auf Konferenzen, bei Summer/Winter Schools) und/oder möglichst viel über die Persönlichkeit und Arbeits-/Betreuungsstil Ihrer potentiellen Betreuerin oder Ihres Betreuers im Vorfeld herauszufinden, indem Sie z.B. Promovierende am betreffenden Lehrstuhl kontaktieren.
Sobald Sie einen oder mehrere potenzielle Betreuer gefunden haben, wenden Sie sich bitte direkt an den/die Professor(en) mit Ihrer Bewerbung, die aus Ihrem Lebenslauf, Ihrem Masterzeugnis, Ihrem Motivationsschreiben, Zusammenfassungen Ihrer bisherigen Veröffentlichungen/Tagungsbeiträge (falls zutreffend) und einem Forschungsvorschlag für Ihr Projekt besteht.
Es gibt keine Bewerbungsfristen für Promotionsbewerbungen. Sie können potentielle Betreuerinnen und Betreuer jederzeit kontaktieren. I.d.R. erfolgt die Erstkontaktaufnahme per E-Mail.
Tipps für die Kontaktaufnahme
- Verzichten Sie auf unpersönliche E-Mails. Zeigen Sie stattdessen, dass Sie über die Forschungsthemen und Forschungsinteressen der potentiellen Betreuerin/des potentiellen Betreuers gut informiert sind.
- Teilen Sie kurz und präzise mit, wer Sie sind und warum Sie bei der betreffenden Professorin/dem betreffenden Professor promovieren möchten. Kommen Sie auf den Punkt und beginnen Sie Ihre E-Mail direkt mit dem Anliegen.
- Wählen Sie eine klare und aussagekräftige Betreffzeile (z. B. "Anfrage für Promotionsbetreuung: Protein-Röntgenstrukturanalyse")
- Achten Sie darauf, dass Ihre E-Mail und andere Bewerbungsunterlagen keine Grammatik- oder Rechtschreibfehler enthalten! Sprechen Sie die Professorin/den Professor korrekt an und vermeiden Sie formlose Formulierungen wie „Dear Sir or Madam“.
- Schreiben Sie niemals mehrere Professorinnen und/oder Professoren in einer E-Mail an!
- Wenn Sie bereits eine Finanzierung (z.B. ein Stipendium) für Ihre Promotion gesichert haben, vermerken Sie dies in Ihrer Kommunikation.