Feiertage und Feste
Nicht alle Feiertage in Deutschland gelten im gesamten Bundesgebiet. Neben 9 einheitlich geregelten Feiertagen bestimmt jedes Bundesland auch eigene, die nicht zwingend in anderen Teilen Deutschlands gelten. In Bayern sind z.B. katholische Feiertage sehr wichtig. Daraus ergibt sich, dass Bayern insgesamt 13 Feiertage hat, im bundesweiten Vergleich somit die meisten (Berlin, Bremen und Hamburg haben nur je 9 Feiertage).
An Feiertagen sind Unternehmen, Universitäten und Behörden in der Regel geschlossen. Öffentliche Verkehrsmittel verkehren nach dem Sonntagsfahrplan.
Nationale Feiertage
1. Januar - Neujahrstag
Karfreitag + Ostermontag
Ostern (Karfreitag bis Ostermontag) ist das Fest der Auferstehung Jesu Christi und ist eines der wichtigsten christlichen Feiertage in Deutschland und in Bayern.
Christi Himmelfahrt
bezeichnet im christlichen Glauben die Rückkehr Jesu Christi als Sohn Gottes zu seinem Vater in den Himmel. Das Fest wird am 40. Tag der Osterzeit, also 39 Tage nach dem Ostersonntag gefeiert und fällt somit immer auf einen Donnerstag.
Pfingstmontag
Dieses christliche Hochfest verzeichnet das Ende der Osterzeit.
1. Mai – Tag der Arbeit
Der Tag der Arbeit, auch Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse oder ganz einfach Maifeiertag genannt, ist der Tag der Arbeiterbewegung. Der 1. Mai ist u.a. auch in Teilen der Schweiz, in Belgien, Österreich, Polen und China ein gesetzlicher Feiertag.
3. Oktober - Tag der Deutschen Einheit
Am Tag der Deutschen Einheit wird seit 1990 die Wiedervereinigung zwischen der DDR und der BRD nach vier Jahrzehnten der Teilung gefeiert. Bei der Wiedervereinigung traten die sechs DDR-Bundesländer Brandenburg, Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern der Bundesrepublik Deutschland bei.
Feiertage in Bayern
Zusätzlich zu den bundesweiten Feiertagen gibt es in Bayern folgende gesetzliche Feiertage:
6. Januar - Heilige Drei Könige
Der Feiertag wird auch Epiphanie oder Epiphanias genannt, das so viel wie "Erscheinung (des Herrn)" bedeutet. Es ist das christliche Hochfest der drei heiligen Könige (auch "die Weisen aus dem Morgenland" genannt) Caspar, Melchior und Balthasar, die das neugeborene Kind Jesu mit Gaben beschenkten. An dem Tag werden auf Türen von katholischen Haushalten mit Kreide das aktuelle Jahr und die Buchstaben C+M+B (die Anfangsbuchstaben der heiligen drei Könige), als symbolische Segnung geschrieben.
Juni - Fronleichnam
Fronleichnam findet 10 Tage nach Pfingsten und immer an einem Donnerstag statt. An diesem Tag wird die Gegenwart Jesu in Eucharistie (also das in den Leib Jesu Christi gewandelte Brot und der in das Blut Jesu Christi gewandelte Wein) gefeiert. In vielen bayerischen Ortschaften finden an Fronleichnam prachtvolle Prozessionen statt, wobei die Prozessionen in Ruhpolding und Altötting besonders empfehlenswert sind. Auch die einzige Seeprozession auf dem Staffelsee bei Murnau ca. 70 km südlich von München gehört zu den Höhenpunkten an Fronleichnam.
1. November - Allerheiligen
An diesem Tag wird den Heiligen und Verstorbenen gedacht. Gräber werden von Familien besucht und mit Kränzen und Lichtern (häufig Kerzen) geschmückt.
Es gibt auch Feiertage, die nur in Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölkerung gelten, wie Mariä Himmelfahrt am 15. August (Aufnahme der seligen Jungfrau Maria in den Himmel)
Stille Tage
Außerdem gibt es in Bayern sogenannte „Stille Tage“, an denen öffentliche Unterhaltungsveranstaltungen verboten sind, um den ernsten Charakter dieser Tage zu würdigen. Folgende Tage sind als stille Tage festgelegt:
Aschermittwoch
Aschermittwoch ist in der christlichen Glaubensgemeinschaft der Westkirche der Beginn der 40-tägigen Fastenzeit (Passionszeit) vor Ostern. Die Bezeichnung des Tages kommt von dem Brauch, an diesem Tag im Gottesdienst die Gläubigen mit einem Kreuz aus der geweihten Asche der verbrannten Palmzweige des Vorjahres zu bezeichnen.
Gründonnerstag
Der Tag vor Karfreitag erinnert in christlichen Tradition an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen 12 Aposteln. Das Wort „Grün“ bezieht sich in diesem Fall nicht auf die Farbe, sondern auf „greinen“, das alte Wort für trauern oder weinen.
Volkstrauertag
Dieser staatliche Gedenktag wird seit 1952 zwei Sonntage vor Advent gefeiert und erinnert an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaften. Zu diesem Anlass findet jedes Jahr eine Gedenkstunde im Deutschen Bundestag statt mit einer Rede vom Bundespräsidenten.
Totensonntag
Dieser Tag ist in den evangelischen Kirchen in Deutschland und der Schweiz ein Gedenktag für die Verstorbenen und fällt auf den letzten Sonntag vor Advent.
Buß- und Bettag
Der evangelisch geprägte Buß- und Bettag findet am Mittwoch vor dem 23. November statt - also elf Tage vor dem ersten Adventssonntag. Der Feiertag kommt von der Tradition, in Zeiten von Gefahr die Bürger zu Gebeten, Umkehr und Ruhe aufzurufen.
Weitere Stille Tage sind der Karfreitag und –Samstag, Allerheiligen und der Heilige Abend.
Feste und Feierlichkeiten
Neben den Feiertagen gibt es in Bayern auch einige wichtige Feste und Feierlichkeiten:
Fasching
U.a. auch als Karneval, Fastnacht oder fünfte Jahreszeit bezeichnet man die Feierzeit vor der vierzigtägigen Fastenzeit, die mit dem Aschermittwoch beginnt. Der Karneval in München ist nicht das Bekannteste in Deutschland, hat aber auch eine über 100-jährige Tradition und wird mit Karnevalsumzüge und Kostümbällen gefeiert.
Der Maibaum
Ein Maibaum ist ein geschmückter Baum oder Baumstamm, der am 1. Mai neben vielen deutschen Bundesländern auch in anderen Ländern Mittel- und Nordeuropas aufgerichtet wird. Der bayerische Maibaum ist mit einer weiß-blauen Spirale bemalt und oft mit Tafeln von Vereinen oder Zünften – oder wie der Maibaum auf dem Campus Garching-Forschungszentrum – geschmückt. Mit der Aufstellung vom Maibaum wird ein Dorf- oder Stadtfest verbunden.
Kocherlball
Der Kocherlball ist eine Volkstanzveranstaltung, die einmal jährlich an einem Julisonntag von 6 bis 10 Uhr morgens am Chinesischen Turm im Englischen Garten in München stattfindet. Im 19. Jahrhundert trafen sich dort an jedem Sonntagmorgen im Sommer in aller Frühe bei schönem Wetter bis zu 5.000 Münchner Hausangestellte (Köchinnen und Köche, Laufburschen, Kindermädchen, Hausdiener usw.) zum Tanzen, bevor sie wieder arbeiten mussten.
Oktoberfest
(mundartlich d’Wiesn) in München ist das weltweit größte Volksfest, das seit 1810 jährlich auf der Münchner Theresienwiese stattfindet. Das Oktoberfest zieht seit langem alljährlich Millionen Besucherinnen und Besucher an, die immer zahlreicher aus dem Ausland kommen, vorwiegend aus Italien, aus den USA, Japan und Australien. Auf der Theresienwiese werden Festzelte aufgestellt, wo die Tische meist lange im Voraus reserviert werden müssen. Viele Wiesnbesucherinnen und Besucher kommen in der traditionellen Tracht (Lederhosen bzw. Dirndl), bis 18 Uhr wird meist nur traditionelle Blasmusik gespielt. Es werden vorwiegend deftige bayerische Speisen gegessen und das spezielle, stärkere Bier verkauft, das 5,8 bis 6,4 Volumenprozent Alkohol enthält und hauptsächlich in 1-Liter-Krügen (Maß) verkauft wird. Auf der Wiesn darf nur Bier der Münchner Traditionsbrauereien ausgeschenkt werden. Neben Festzelten herrscht auf der Wiesn ein reger Jahrmarktbetrieb, mit Verkaufsständen und Attraktionen für Klein und Groß, wie Riesenrad oder Karussels.
Auer Duldt
Als bekannteste Dult (festlicher Jahrmarkt in Südostdeutschland) gilt heute die Auer Dult, die dreimal jährlich jeweils für neun Tage auf dem Mariahilfplatz im Münchner Stadtviertel Au stattfindet. Die erste Dult, die sogenannte Maidult, beginnt am Samstag vor dem 1. Mai und startet die Volksfest- und Marktsaison der Stadt. Die zweite, die Jakobidult, findet im Juli und die dritte Dult am Wochenende vor Kirchweih statt.
Kirchweih
Auch Kirta oder Kirmes genannt, eine feste bayerische Tradition, bei der jedes Jahr die Weihe einer Kirche offiziell gefeiert wird. In vielen Gegenden Bayerns ist der dritte Sonntag im Oktober als Kirchtag im Festkalender verankert. Oft wird eine Kirchweih ein großes Fest mit traditionellen Tänzen und üppigem, traditionellen Essen.
St. Martin
Martinstag ist im Kirchenjahr das Fest des heiligen Martin von Tours am 11. November. An diesem Tag finden in Mitteleuropa unterschiedliche Bräuche statt, wie das Martinsgansessen, das Martinssingen und der Sankt-Martins-Umzug, auch Laternelaufen genannt, an dem oft Kinder mit selbst gebastelten Laternen mitmachen.
Advent
Advent (lateinisch adventus „Ankunft“) bezeichnet im Christentum die Jahreszeit der Vorbereitung auf das Fest der Geburt Jesu Christi, Weihnachten. Die Adventszeit beginnt am ersten Advent und endet an Heiligabend. Sie dauert zwischen 22 und 28 Tagen, beinhaltet aber immer vier Sonntage, an denen man rituell an einem Adventskranz jeden Adventssontag eine weitere Kerze anzündet.
Tollwood
Das Tollwood-Festival ist ein Münchner Festival, das seit 1988 halbjährlich im Olympiapark (Sommer) bzw. auf der Theresienwiese (Winter) stattfindet. Neben einem sehr breiten musikalischen Spektrum von Rock, Liedermachern, Jazz und Blues findet auch ein breites Programm an Theateraufführungen und artistischen Vorstellungen statt. Eine Besonderheit ist die bio-zertifizierte Festivalgastronomie.